„Zu wissen, was man isst und wer es erzeugt, wird für immer mehr Menschen wichtiger. Wenn Bäuerinnen und Bauern nachvollziehbar erzeugen, verarbeiten und vermarkten, dann kommt ihnen das Vertrauen der Konsumenten entgegen. Die Nachfrage nach Genuss- und Lebensmitteln direkt vom Bauernhof ist momentan höher als das Angebot, weil die Zeit für Vermarktung und Verarbeitung neben der Produktion der Rohstoffe der begrenzende Faktor auf den Bauernhöfen ist", erläutert Karl Grabmayr, Vizepräsident der Landwirtschaftskammer OÖ.
Direktvermarkter bieten Fleisch, Säfte, Milchprodukte und vieles mehr
Die meisten Direktvermarkter bieten ein vielfältiges Produktangebot. In den letzten fünf Jahren ist das Produktangebot in den Bereichen Fleisch, Geflügel, Eier, Getreide und Teigwaren, alkoholfreie Getränke und bei Obst, Früchten und Marmeladen überdurchschnittlich gestiegen.
Saisonalität
„Erfahrungen der Direktvermarkter zeigen, dass in den letzten Jahren die Saisonalität – vor allem beim Kauf von Obst und Gemüse – als zusätzliches Motiv beim Einkauf zunehmend in den Vordergrund tritt.
Ab Hof oder auf Bauernmärkten kann eben nur angeboten werden, was frisch geerntet wurde oder sachgerecht gelagert vorhanden ist. Die Kunden nehmen dieses Angebot auch gerne an und greifen zu Gemüsearten wie Zuckerhut, Pastinaken, Romanesco, Wasserrüben oder Grünkohl. Wichtig ist es allerdings, dass die Bauern den Käufern entsprechende Tipps geben können, wie das jeweilige Gemüse gekocht oder verarbeitet werden kann“, so Grabmayr.
"Gutes vom Bauernhof" – die Profis unter den Direktvermarktern
Das Qualitätsprogramm "Gutes vom Bauernhof", eine Marke der Landwirtschaftskammer Österreich, steht für bäuerliche Lebensmittelproduktion auf höchstem Niveau. In Oberösterreich sind derzeit 332 Betriebe mit diesem Markenzeichen ausgezeichnet, österreichweit sind es 1.600 Betriebe. Mit dieser Marke sollen die Profis unter den Direktvermarktern unterstützt werden und den Konsumenten Qualität und Erlebnis geboten werden. Die Marke wird nur an gute und streng kontrollierte Betriebe vergeben, die selbst hergestellte Rohstoffe mit größter Sorgfalt verarbeiten. Konsumenten können so bezüglich Herkunft, Herstellungsart und Qualität der Lebensmittel absolut sicher sein. Die Betriebe unterliegen einer externen Kontrolle. Im Internet sind diese Betriebe unter www.gutesvombauernhof.at zu finden, die Angebotspalette, Öffnungszeiten und Prämierungserfolge der einzelnen Betriebe werden dort genau angeführt.
Schmankerl-Navi: eine App spart Zeit und Kilometer
Mit der in Österreich einzigartigen und innovativen "Gutes vom Bauernhof" -App, auch Schmankerl-Navi genannt, lässt sich der nächste Bauernhof für den regionalen Einkauf mittels Smart-Phone gut finden. Autofahrten im ländlichen Raum können zum Schmankerleinkauf auf einem der 1.600 "Gutes vom Bauernhof"-Betriebe, in einem der 200 Bauernläden, in einem der 80 Bauernregale, im Supermarkt oder in 175 Buschenschänken genutzt werden. Die App zeigt auch 1.160 AMA-Gastrosiegel-Wirtshäuser österreichweit. Neu ist auch der Filter nach über 170 Bio-Einkaufsmöglichkeiten.
Produkt-Prämierungen – die Bauern geben sich sportlich
Bei Prämierungen auf Landes- und Bundesebene sind Direktvermarkter aus Oberösterreich zahlreich vertreten. Bundessieger in zahlreichen Kategorien der Direktvermarktung werden beispielsweise alle zwei Jahre beim Wettbewerb zur „Genusskrone“ gekürt. Es gibt Genusskronen für Brot, Fisch, Käse, Rohpökelwaren und Obstprodukte mit Untergruppen.
Fotocredit: LK OÖ