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„Superfood“ gibt’s auch aus heimischem Anbau

12.09.2016

Neue Lebensmittel erobern den Lebensmittelhandel und werden als „Superfood“ intensiv beworben. Produkte wie Chia-Samen, Goji-Beeren und Quinoa finden immer mehr Einzug in die heimischen Küchenregale. Dabei gibt es altbewährte, traditionelle Alternativen aus heimischem Anbau, die mindestens genau so gesund sind: beispielsweise Hirse, Leinsamen oder Heidelbeeren.

Bild Aktuelles

Der Ausdruck „Superfood“, also „Superessen“, ist ein neues, trendiges Schlagwort wenn es um das Essen geht. „Die exotischen Superfoods sind meist wesentlich teurer als vergleichbare regionale Produkte und ihre erhöhte Nachfrage hat zudem häufig negative Auswirkungen auf die Umwelt in den Anbaugebieten. Auch in Sachen Nährstoffe stehen regionale Produkte dem sogenannten Superfood um nichts nach“, ist Annemarie Brunner, Vorsitzende des Bäuerinnen-Ausschusses in der Landwirtschaftskammer OÖ, überzeugt.

Chia-Samen versus Leinsamen
Chia ist keine neue Entdeckung für die Gesundheit, die Samen wurden in Europa bis vor wenigen Jahren noch ausschließlich als Tierfutter verwendet. Das Verbraucherschutzmagazin „Konsument“, sowie „Öko-Test“ haben diverse Superfoods – von Goji-Beeren über Hanfsamen bis Chia-Samen – auf Rückstände analysiert und sind zu dem Ergebnis gekommen, dass sie leider oft gar nicht „super“ sind: Mehr als zwei Drittel der von der deutschen Zeitschrift ÖKO-Test in Deutschland untersuchten Produkte fallen mit einem „ungenügend“ oder „mangelhaft“ durch, da sie stark mit Mineralölen, Blei, Cadmium, Pestiziden und diversen Schutzmitteln über den Normwert belastet sind. Die untersuchten Chia-Samen waren beispielsweise stark mit Pestiziden belastet.
Chia-Samen werden aufgrund ihres günstigen Anteils an einfach ungesättigten Fettsäuren beworben. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung weist darauf hin, dass Leinsamen sowie verschiedene Nüsse einen ebenso hohen Anteil an wertvollen Fettsäuren aufweisen.

Goji-Beeren versus Heidelbeeren
Die Goji-Beere wird aufgrund ihrer hohen Konzentration an Vitamin A, C und E als Superfood beworben. Jedoch sind die Hersteller bei den Nährstoffangaben oft eher großzügig: So werden manchmal die Nährstoffangaben von frisch geernteten Beeren angegeben, bei den gekauften, getrockneten Beeren schaut die Zusammensetzung aber ganz anders aus.
Genauso gesund wie die Goji-Beere ist die Heidelbeere. Beide Beeren zeichnen sich durch ihren hohen Anteil an B-Vitaminen, Vitamin A, C und E sowie Zink und Eisen aus. Heidelbeeren können auch im Winter tiefgekühlt genossen werden, dabei bleiben Vitamine und Mineralstoffe – im Gegensatz zur Trocknung – erhalten.

Quinoa versus Hirse
Quinoa, eine Pflanzenart, die vorwiegend im rauen Klima des Himalaya-Gebirges wächst, wird für ihren hohen Magnesium- und Eisengehalt geschätzt. Vergleichen lässt sich diese Pflanze aus der Familie der Fuchsschwanzgewächse mit der heimischen Hirse. Hirse ist im Preis günstiger als Quinoa, sie ist in Sachen Nährstoffe vergleichbar und kann auch auf gleiche Art und Weise zubereitet werden.

Gesundheitsbezogene Angaben sind verboten
Laut Health-Claim-Verordnung der Europäischen Union sind gesundheitsbezogene Angaben bei Lebensmitteln ohne wissenschaftliche Belege verboten. Da mit einer abwechslungsreichen, normalen Kost genauso viele Nährstoffe zur Verfügung stehen wie mit Superfoods, dürfen keinerlei gesundheitsförderlichen Angaben gemacht werden. „An dieses Verbot halten sich aber viele Lebensmittelhersteller nicht. Oftmals kann der Konsument lesen, dass es sich bei einem bestimmten Produkt um eine äußerst günstige Quelle eines gewissen Nährstoffes handelt. Das ist eigentlich unlauterer Wettbewerb und verleitet die Konsumenten dazu, sich nicht mit Hausverstand mit Grundnahrungsmittel aus der Region, sondern mit werbetechnisch optimal vermarkteten Lebensmitteln zu ernähren“, betont Brunner.

Hochwertig sind Obst, Gemüse, Getreide
Ein Lebensmittel gilt dann als qualitativ besonders hochwertig, wenn der Nährstoffgehalt in Bezug auf die Kalorienmenge besonders hoch ist. „Obst und Gemüse, Getreideprodukte, Milch und Milchprodukte, Fisch, Fleisch, Eier, Öle und Kräuter sind laut dieser Definition als die wahren Stars in der Ernährung zu bezeichnen. Die österreichische Landwirtschaft produziert alle Lebensmittel, die wir brauchen, um unseren Körper gesund zu erhalten. So sollten nicht die überteuerten Superfoods den Speiseplan zieren, sondern die von unseren Bäuerinnen und Bauern mit hohen Qualitätsstandards produzierte Lebensmittelvielfalt“, ist Brunner überzeugt.

Fotocredit: LK OOE/Fischer 

AutorIn: Mag. Elisabeth Frei-Ollmann, LKOOE
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